Zur Kognition räumlicher Grenzen:
Eine mereotopologische Untersuchung
Barry Smith
phismith@buffalo.edu

Aus: Kognitionswissenschaft, 4, 1995, 177-184.

Kurzfassung
Die Wahrnehmung räumlicher Körper ist wenigstens zum großen Teil eine Wahrnehmung körperlicher Grenzen. Die geläufigen mathematischen Auffassungen von Grenzen als abstrakte Konstruktionen sind aber für kognitionswissenschaftliche Zwecke wenig hilfreich. Der Aufsatz versucht, eine adäquatere Auffassung der Ontologie von Grenzen zu gewinnen, die in Ideen von Aristoteles und Brentano zur sogenannten Koinzidenz von Grenzen gewürzelt ist. Eine formale Theorie von Grenzen und von den ihnen zugehörigen Kontinua wird präsentiert, die auch eine Lösung gewisser Paradoxa des Zenon-Typs ermöglicht. Diese Theorie läßt sich nicht nur in der Kognitionswissenschaft anwenden sondern auch in bezug auf gewisse Probleme, die mit der Ontologie von geographischen und geopolitischen Grenzen zusammenhängen.
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